Die Glashütten
Von je her schmelzen die Glasmacher in tönernen Häfen ihr Glas. Im Grenzgebiet des Bayerischen Waldes und Böhmerwaldes arbeiten seit sieben Jahrhunderten Glashütten, in denen sich sensibles Kunsthandwerk und industrielles Produzieren verbinden.
Die tägliche Arbeit in den Glashütten ist der Fokus des vielfältigen Könnens und der Lebensart der Glashüttenleute. Die Glashütten vereinen eine Vielzahl verschiedener Berufsgruppen; sie prägen Orte und Städte.
Unter den Vorzeichen der Globalisierung scheinen Gewerbe und Kultur einer der letzten europäischen Glasregionen ihrem Ende zuzugehen. Die Maschine verdrängt das kreative Können der Glasarbeiter, handgearbeitetes „Bayerwald-Glas“ entsteht längst anderswo. Die Glashüttenleute geraten ins Abseits, eine ganze Region ist tiefgreifenden Wandlungen ausgesetzt.
Unmittelbar nach Abschluss der Dreharbeiten zu dem Film traf die Glasarbeiter fast aller Mundglashütten eine weitere, weitreichende Entlassungswelle. Die letzten größeren Hafenöfen im Bayerischen Wald wurden gelöscht, Filmbilder wurden Vergangenheit. Inzwischen wurden zwei der sechs Glashütten komplett geschlossen.